Immer der Nase nach, Ausflug nach Grasse, der Welthauptstadt der Parfumerie
Das Musée Fragonard in Grasse ist dem 1732 in Grasse geborenen Meister des Rokoko Jean-Honoré Fragonard gewidmet.
In diesem Museum bekommt man wunderschöne Utensilien aus der Welt der Düfte zu sehen (Flakons, Kästchen, Reiseutensilien, Dokumente und Apparate) und bei einer Führung durch die Fabrikeinrichtung gezeigt, wie ein Parfum hergestellt wird.
Nur eine Handvoll Firmen stellt heute noch her, wofür Grasse einst allein stand: die besten Essenzen aus den besten Blüten und Wurzeln der Welt.
Zu den Kommentaren zum Beitrag von gestern: Der Film zu Patrick Süskinds berühmten Buch „Das Parfum“ soll im Herbst 2006 ins Kino kommen. Grasse war der Handlungsort des Romans und dort wurde auch der Film gedreht. Ich bin schon sehr gespannt auf den Film, den ich mir nicht entgehen lassen werde.
Karte aller in Grasse verarbeiteten Blüten und Wurzeln
Links die Blüten, die direkt aus der Gegend kommen: v.a. Orangenblüten und Jasmin
Ansonsten werden die Rohstoffe aus allen Ecken der Welt importiert.
Extraktion des Blütensafts: hier werden die ätherischen Öle gewonnen
Rohmaterial: Mousse de chêne – Eichenmoos
Flakon: ätherisches Rosenholzöl – Brasilien
Duftbrunnen vor dem Museum Fragonard: „eau non-potable“ – es sprudelt duftendes, parfümiertes Wasser
Frau ist natürlich zu schwach um dem Kauf eines (nein, zwei) der vielen feinen Parfums zu widerstehen (merci, merci) – ein Stück Erinnerung im Reisegepäck und das bedeutet verlängerter Urlaub zu Hause …
Noch ein Wort zu Grasse: wie ich finde eine reizende Stadt mit Côte d’Azur-Flair. Schöne enge Gässchen mit netten Läden zum Bummeln. Ganz besonders gut hat mir die Kathedrale „Notre Dame du Puy“ gefallen. Sie wurde im 12. Jh. erbaut und gefällt mir vor allem wegen ihrer Schlichtheit. Ich mag sie u.a., weil sie innen geheimnisvoll dunkel ist und ich in dieser Atmosphäre viel mehr Spiritualität spüren kann als in einer hellen Barockkirche. Es war einfach schön, dort eine Weile zu sitzen und mich umzusehen.