Räuchern – eine alte Kunst

Das Wort „Parfum“ leitet sich ab vom lateinischen „per fumum“ d.h. durch Rauch, ab.
Vor der Erfindung der Destillation und damit der Möglichkeit, reine Essenzen zu benutzen, ja eigentlich seit die Menschen das Feuer entdeckt haben, wurde sehr viel geräuchert.
Auf Steinen oder heißen Kohlen wurden Kräuter und Harze verbrannt.
Die Duftstoffe lösten sich und erfüllten die Luft. Dies war wohl eine der ersten Heilmethoden.. Insbesondere in asiatischen Ländern wie Nepal, Tibet, China, Japan und Indien und auch bei den Indianern Nordamerikas wird das Verräuchern von aromatischen Pflanzen seit Jahrtausenden ausgeübt.

Da Rauch „nach oben“ steigt, also zu den Göttern, benutzten die Menschen das Räuchern als Verbindung zwischen Mensch und Göttern bei Opferungen, Gebeten und Wünschen.
Keine Religion, die auf das Räuchern verzichtet.

Im Arabischen bedeutet Weihrauch „Göttlich-Macher“. In Tempeln, Kirchen und Versammlungsstätten wird oft Weihrauch verwendet, denn es wirkt stark desinfizierend. Gerade an diesen Orten kommen viele Menschen zusammen und deshalb ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch und gerade wenn es Menschen besonders schlecht geht und wenn sie krank sind, suche sie die Nähe der Götter. So hat es durchaus seinen Sinn, duftende Desinfektion zu verwenden.
Als Weihrauch bezeichnete man früher alle Substanzen, die man räuchern konnte. Heute versteht man darunter nur noch Olibanum, das Gummiharz der nordafrikanischen Baumart Boswellia, deren milchiger Saft zu gelblichen oder bräunlichen Körnern erhärtet.

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Ein Weihrauch ganz besonderer Qualität ist der Weihrauch aus Oman, den ich geschenkt bekommen habe. Ich hüte ihn wie einen Schatz und habe erst ein kleines Stück davon geräuchert.
Hier habe ich mal für euch meine „Räucherschätze“ ausgebreitet. Auf dem Foto ist zu sehen:
Styrax, Copal Manila, Elemi, rechts davon im Alupapier Räucherkohle, darunter auf dem kleinen Beutelchen mein besonders guter Weihrauch, rechts auf Alupapier: Harz von Latschenkiefern aus dem Montafon (gesammelt 2004).

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Ich bin eine große Freundin der ätherischen Öle und der Duftlampe – aber hin und wieder ist Räuchern eine ganz besondere Angelegenheit – oftmals mit einem besonderen Moment und einer besonderen Symbolik verbunden. Der Rauch ist materieller als Dampf – intensiver.
An Utensilien benötigt man ein feuerfestes Räuchergefäß, Räucherkohle, eine Pinzette, eine Kerze, Streichhölzer, etwas Sand und Pflanzen, oder Harze, die verräuchert werden, (das sogenannte Räucherwerk) und eine Feder (leider habe ich meine wunderschöne Feder auf dem Foto vergessen!!! Man benötigt sie zum Fächeln, um die Kohle gut durchglühen zu lassen und danach um die Duftaromen im Raum zu verteilen)
Ich habe auch noch eine Räucherschale mit einem Metallsieb, auf das man Räucherwerk legen kann. Es lohnt sich einfach mal zu experimentieren: Lavendel, Tannennadeln, Kräuter wie Salbei, Rosmarin…