Alle reden von Frühling! Ich noch nicht! Mir steht der Sinn schon noch nach (Nähen und Tragen von) warmer, kuscheliger Kleidung.
Lange Jacken trage ich diesen Winter besonders gerne. Diese hier mal wieder richtig üppig – mit Samt und Seide und einer schönen Borte aus Tüll, Pailletten und Metallplättchen. Ich kann mir schon denken, dass da manch eine sagen wird: „wieder mal ein typisches Ellen-Teil“ – und es stimmt, das Kombinieren von verschiedenen Stoffen und anderen Zutaten ist einfach „meins“.
Der Samt: herrlich-weich, schwer fallend, changierend in den Farben moosgrün und braun.
Kombiniert mit einem Seiden-Viscose-Crash – moosgrün mit einem bisschen schwarz
Blödes Licht – wieder mal überbelichtet —
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Stoffe: Karl Etoffe und Max Tessuti / Freiburg
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Borte: Posamentenshop
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Messingknöpfe: sind uralt und stammen aus meinem Fundus. Ich frage mich, ob sie von meiner Oma Anna sind, oder von deren bester Freundin Aenne, die damals, lange, lange ist’s her, eine Schneiderwerkstatt in Freiburg hatte.
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Schnitt: burda 06/2007 Modell 101, bereits als Sommerbluse verarbeitet hier. Ist doch immer wieder spannend, wie unterschiedlich ein Kleidungsstück in unterschiedlichen Stoffen, jedoch nach demselben Schnitt genäht, aussehen und wirken können!
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Ach ja! Da fällt mir noch eine schöne Erinnerung ein: als ich Studentin in Freiburg war, lebte Tante Aenne noch. Die alte Dame mit ihrer herzhaften Art, liebte ich sehr- Sie nähte mir einen langen Samtrock aus einem kostbaren schwarzen Samt aus ihrem Fundus, mit dem sie nicht gerade großzügig umging (man weiß ja nie, welche Zeiten noch kommen…). Bei Tante Aenne habe ich gelernt, dass man solch einen kostbaren Samt nicht bügeln darf, wenn er verknautscht ist, sondern ihn über Wasserdampf halten muss. Ich sehe uns noch in ihrer Wohnung in der Milchstrasse (herrlicher Straßenname!) hinter der Unibibliothek, mit Samt und Dampf hantieren…