Diese Doppel-CD habe ich diese Woche geschenkt bekommen. Eine CD von Bratsch steht schon seit Jahren hier im Musikschrank und wird immer wieder gerne aufgelegt – einige der Stücke finden sich wieder auf dem Portrait „Nomades en vol“, das zum 25. Bandjubiläum herausgekommen ist und einen Querschnitt ihres musikalischen Schaffens zwischen 1988 bis 2003 gibt.
Die hervorragenden Musiker von Bratsch sind immer auf der Suche nach Neuem und dabei unglaublich virtuos. Mit ihrer Musik improvisieren sie auf mitreißende Weise und vermischen Rembetiko mit Blues oder rumänische Tänze mit Jazz. Osteuropäische Traditionen, wie der Klezmer, werden ebenso zu neuem Leben erweckt wie die Wurzeln des Gypsy Swing. Griechische und armenische oder neapolitanische Lieder wie ein Chanson von Edith Piaf werden mit Soul intoniert.
Ihre Inspirationen holen sie von der Energie des Reisens durch Zeit, Religionen und Kulturen.
Mit viel Gefühl und subtilen Arrangements schaffen sie eine neue akustische Musik, die sie selbst als »geträumte Musik« oder »Folklore imaginäre« bezeichnen. Traditionen werden dabei mit neuen Formen, Klängen und vor allem mit einem städtischen Lebensgefühl konfrontiert. In Frankreich genießen Bratsch schon lange Kultstatus (in Paris spielten sie an 21 Tagen vor ausverkauftem Haus).
(Eintrag vom 25.03.2006)