Waldanemone

oder auch Buschwindröschen, wird dieses hübsche Blümchen , das man nur beim genaueren Hinsehen bemerkt, genannt.
Es wächst an verborgenen Stellen im Wald und am Wegesrand und fällt mir immer wieder durch sein freundliches Gesicht auf, das einen daran erinnert, dass der Frühling da ist.

Ocean ,bei der ich immer wieder Makroaufnahmen – vor allem von Blüten – bewundere, war so lieb, mir dieses Foto zu überlassen:

buschwindroeschen.jpg

Die folgende, bezaubernde Textstelle habe ich vor langem mal, ich weiß nicht mehr wo, aus dem Netz gefischt – zusammen mit dem wunderschönen Buschwindröschen ist sie einfach ein Genuss.

Buschwindröschen – Waldanemonen

Die schönsten Bäume wiegen einen in den Zustand grundlosen Glücks. Urzeitliche Linden bringen einen dazu, mit blödem Lächeln auf dem Gesicht durch die Gegend zu laufen und vom Leben Buschwindröschen zu erwarten, den Gesang der Amsel und schräges, durch Blattwerk gefiltertes Licht von hier bis in die Ewigkeit. Als würde nie mehr Winter werden. Als käme nie mehr der nächtliche Märzsturm, der die vertrockneten Blätter von der Eiche reißt. Gerade noch ist der Mensch, der sich versteckt, gelassen durch die Welt gewandert wie zwischen den Regalen einer Bibliothek; jetzt hopst er wie eine Nymphe durch das Wäldchen. Die Gedanken verfliegen. An ihrer Stelle dringen traumhafte Bilder ein, gestaltlos wie die träge hingehaltene Softeistüte aus der Hand eines trägen Sommereismädchens. Das Leben rinnt einem durch die Finger. Wenn man selbst nicht ans Verstecken glaubt, glaubt niemand daran.
Die Birke ist offen. Sie verspricht nichts. Ein Birkenwald im Frühling ist ein wunderbarer Ort, um sich umzusehen und umherzugehen, sich neue Verstecke auszudenken und sich einzustellen auf das, was kommt.

(aus dem Buch über „Verstecke“ von Petri Tammen, Kapitel „Der Wald“)

Ich wünsche Euch allen einen schönen Frühlingstag… vielleicht trefft Ihr ja ein Buschwindröschen?…

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