Seit Jahren interessiere ich mit für die Alpenflora und nehme mir auf den Rat einer Freundin, die sich sehr gut mit Pflanzen und Kräutern auskennt, pro Jahr nur drei neue Namen vor. Das summiert sich im Lauf der Jahre doch und es macht mir Spaß, die Alpenflora nach und nach besser zu kennen.
Die Eisenhut-Familie gilt als uralte, arktische Gattung aus dem Tertiär. Von Sibirien her verbreitete sie sich mit zahlreichen Arten in Europa, Asien und Amerika, wobei als Auslöser der Pflanzenwanderung die Eiszeiten gelten.
Den dunkelblau blühenden Eisenhut trifft man bei Wanderungen in den Alpen immer wieder an. Er ist tödlich giftig – die giftigste Pflanze Europas. Das Gift kann sogar über die unverletzte Haut aufgenommen werden. Im Altertum wurde die Pflanze eher als Mordgift denn als Heilpflanze verwendet. Man vergiftete Pfeil- und Speerspitzen sowie Schwerter damit. Heute kommt die Pflanze vorwiegend in der Homöopathie zur Anwendung. Sie wird bei allem eingesetzt, was stürmisch und plötzlich beginnt, z.B. Erkältungskrankheiten und Gelenkserkrankungen.
Der Eisenhut ist ein guter Stickstoffanzeiger und kommt daher häufig in der Nähe von Viehtränken und Alphütten vor. Man findet ihn bis 2000m.
Wo Eisenhut wächst muss es auch Hummeln geben. Denn nur diese können die helmartige Oberlippe der charakteristischen Blüte hoch drücken und bestäuben.
Mein Wissen über den blauen Eisenhut habe ich zum Teil aus dem neuen Alpengartenführer „Der Alpengarten bei der Lindauer Hütte im Montafon“, der neu überarbeitet, dieses Jahr zum 100-jährigen Bestehen neu herausgegeben wurde.