Faszination Düne

Wüste ist immer noch – und immer wieder – Thema bei mir.

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Scan aus: otl aicher – gehen in der wüste

Das Buch von Otl Aicher – Gehen in der Wüste (ich habe es kürzlich vorgestellt) ist für mich absolut faszinierend in seiner Gesamtheit. Im Anblick der wunderbaren Fotos kann ich mich verlieren. Dazu Texte, die in ihrer Einfachheit und Tiefe unter die Haut gehen und viel zum Nachdenken anregen.
Es wird sicher noch lange dauern, bis ich es in den Bücherschrank stelle.

Es ist unglaublich, wie unterschiedlich die dünenbedeckte Wüstenlandschaft aussieht. Neu war mir beispielsweise, dass Dünen auf der dem Wind abgekehrten Seite einen Abbruch mit immer demselben Winkel von 31° haben. Die Düne, als äußerst komplexes Gebilde und doch als das einfachste, das man sich denken kann. Zustande gekommen nur durch Sand und Wind, ändert sie sich ständig und bleibt sich doch gleich.

Die Wüste und die Düne, jeweils dem weiblichen Geschlecht zugeordnet – kein Zufall, finde ich. Sieht man sich die Oberfläche der Sandlandschaft an, hat sie durchaus eine sehr erotische Anmutung.
Mal sieht die Oberfläche aus wie eine Gänsehaut, mal ist sie wellig, mal gewalzt, sanft hügelig, …

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Scan aus: otl aicher – gehen in der wüste

Wie Otl Aicher sehr überzeugend schreibt, findet man in der Wüste zu sich selbst und wird danach „nicht mehr das Vokabular des Psychiaters für die eigene Psyche ansehen“.

Das gleiche Thema, aber ganz anders aufbereitet findet man in dem Buch

Atacama – Die Reise des Lenny Sterne von Thomas Vogel
. Sie beginnt damit, dass der Jazz-Musiker Lenny Sterne bei seinem Psychiater auftaucht und seine Behandlung für beendet erklärt. Er sei in der Wüste geheilt worden, was der Psychiater natürlich nicht so einfach hinnehmen will…

Ich habe dieses kleine Buch am Sonntag, als die Sonne so schön schien, im Garten, mit Kaffee und Käsekuchen bewaffnet am Stück durchgelesen.
Atacama oder Die Reise des New Yorker Musikers Lenny Sterne durch die Wüste zu sich selbst: eine anrührende, lebensweise, subtil erzählte Geschichte vom Verlieren und Finden, vom Weggehen und Ankommen. Und eine Geschichte auch von der großen Liebe zur Klarinette, zum Jazz.

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Scan aus: otl aicher – gehen in der wüste

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