Das Wort Hospiz kommt aus der lateinischen Sprache – „hospes“ bedeutet der Gast, aber auch der Gastgeber.Der Begriff Hospiz geht zurück bis in die Frühzeit des Christentums. Große Mönchsorden bauten Hospize; sie bemühten sich um die Pilger und Reisenden an gefährlichen Flußübergängen und Alpenpässen. Das Hospiz am Großen St. Berhard wurde berühmt durch seine Bernhardinerhunde, die Verirrte suchten.
Hospize standen allen offen, die unterwegs und hilflos waren. Hier versuchte man jedem das zu geben, was er brauchte: Schutz, Geborgenheit, Erfrischung, Stärkung und Heilung.
Heute haben Hospize zum Ziel, mit einem Team auf die Bedürfnisse Sterbender und ihrer Angehörigen einzugehen, deren Selbständigkeit zu fördern und die Angst vor den Qualen und der Einsamkeit im Sterben zu nehmen.
Das hört sich alles sehr traurig und schmerzvoll an. Das ist es oft auch. Ich möchte heute aber einmal darauf hinweisen, dass der Humor und das Lachen in unserem Hospiz Haus Brög zum Engel in Lindau durchaus zum täglichen Leben gehört.
Unser Haus ist hell und freundlich – eine alte, urgemütlich eingerichtete Villa mit Wohnstube und Kachelofen, Küche und mit fünf Zimmern für unsere Gäste, wie wir sie nennen.
Ein Hospiz ist keine ‚Sterbeklinik‘, denn es stellt das Leben im Sterben in den Mittelpunkt.
Oft hört man aus den Zimmern lautes Lachen – das Pflegeteam und die Ehrenamtlichen strahlen viel Fröhlichkeit aus, was Gästen und Angehörigen oftmals sehr, sehr gut tut. Lachen ist Balsam für die Seele.
Auch unsere Gäste haben oft sehr viel Sinn für Humor. So erzählen wir uns hin und wieder die Geschichte von dem charmanten alten Herrn, der bei uns vor einigen Jahren zu Gast war.
Geht man in ein Zimmer, drückt man auf einen Knopf und über der Türe leuchtet ein grünes Licht auf, das aufzeigt, dass sich jemand beim Gast im Zimmer befindet. Läutet man nun die Glocke am Bett, bedeutet das, dass man dringend Hilfe benötigt und ein Notfall eingetreten ist. Das Licht über der Tür ist rot. Dringende, schnelle Reaktion ist angesagt. Alles was Beine hat (Pflegepersonal), eilt nun in dieses Zimmer um zu helfen.
Der alte Herr kam also an die Glocke und in Windeseile kamen alle herbeigerannt und standen dann, erleichtert zu sehen, dass es ein Irrtum war, um sein Bett. Er meinte nur trocken: „So viele Frauen auf einmal in meinem Schlafzimmer! Leider kann ich nun überhaupt nichts mehr mit euch anfangen!“
Schallendes Gelächter …
Gestern bei meinem Nachmittagsdienst kam mir der kleine Cartoon oben in die Finger und ich dachte, dass es eine gute Sache wäre, mal über Lachen und Humor im Hospiz zu schreiben.
Meine Gedanken und Berichte zu meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Hospiz kann man in meinem Sammelalbum finden (siehe Leiste rechts: Ehrenamt im Hospiz)