Wie gestern bereits erwähnt, waren wir im rätoromanischen Teil der Schweiz unterwegs. Durch mein Romanistikstudium ist mein besonders großes Interessen an den romanischen Sprachen leicht erklärbar. Ich lauschte mit großen Ohren den fremden, und zugleich vertrauten Klängen der romanischen Sprache und versuchte, alle Schilder und Inschriften zu verstehen.
Was früher bei der Minderheit, die diese Sprache spricht, für Minderwertigkeitsgefühle sorgte, wird heute mit großem Stolz gepflegt.
Die Ursprünge der rätoromanischen Sprache gehen auf das Jahr 15 v. Chr. zurück, als damals die Römer die wilden Alpenstämme Rätiens unterwarfen. Aus der Verschmelzung des Volkslateins mit den gesprochenen Sprachen der im heutigen Graubünden ansässigen Völker entstand das Rätoromanische.
Das Bündnerromanisch, eng verwandt mit dem Dolomitenladinischen und dem Friaulischen in Norditalien, bildet jedoch keine einheitliche Sprache.
Man unterscheidet 5 Idiome, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden:
– Sursilvan (Bündner Oberland)
– Sutsilvan (Val Schons, Schamsertal und die Teile des Rheintals unterhalb des Flimserwaldes)
– Surmiran (Oberhalbstein, Albulatal)
– Puter (Oberengadin)
– Vallader (Unterengadin und Val Müstair)
Seit 1982 existiert die Einheitsschriftsprache „Rumantsch Grischun“.