12 von 12 im Februar 21

12 von 12… ein Freitag, an dem ich „eigentlich“ fröhlich in meiner Stoff Scheune arbeiten würde. Der Lockdown ist in die weitere Verlängerungsrunde gegangen. Mir geht es nicht sehr gut damit. Neulich sagte mir jemand „ja klar, uns geht es doch allen gleich“ – aber dem ist eben nicht so. Wenn man arbeiten darf und das Geld verlässlich monatlich auf dem Konto ist – oder wenn man Rentner ist und das Geld ebenso selbstverständlich monatlich kommt, ist es eben doch ganz anders.

Also Freitag … wir frühstücken in aller Ruhe zu zweit. Denn mein Liebster ist seit dieser Woche in Kurzarbeit. Der Freitag ist nun frei.  

Draußen liegen unter Decken die Schubladen des Gefrierschrankes. Ich habe ihn gestern abgetaut, mit Essigwasser ausgeputzt und nach dem Frühstück werden die Schubladen wieder reingeschoben. Sie könnten auch draußen bleiben. Es ist bitterkalt bei minus 9°C.

Heute unterschiedliche Wünsche beim Frühstück: bei mir gibt es Bio-Chia-Frühstücksbrei mit Obst und Kaffee. Die wunderbare Musik von Thomas Otten, Countertenor aus Frankreich, „Close to Silence“ teilen wir aber genussvoll.

Dann gehe ich zum Blumengeschäft im Ort und hole bestellte Sträuße ab.  Sie dürfen ja auch nicht öffnen – und freuen sich genau wie ich  – über Bestellungen, die einem über die schwere Zeit helfen und zum Abdecken von einem kleinen Teil der Kosten beitragen. „Click and Collect“ ist der neue Begriff dafür.

Diese traumhaften Mimosen mit Palmkätzchen bringe ich gleich mal zu meiner Mutter. Dort ist die Pflegerin gerade mit Fußbad und wunden Stellen an den Zehen beschäftigt. Sie ist es ja, die die Blumen wahr nimmt und sich so sehr daran freut.

Da wir beide Zeit haben, fahren Stefan und ich nach Böserscheidegg und besorgen uns mal wieder so richtig leckere Käse.

Es ist ein Eldorado und der Laden, eine Genossenschaft von 10 Landwirten, ist das ganze Jahr über täglich (!!) geöffnet.

Man hat die Qual der Wahl – die Frischkäseaufstriche sind sooo fein, die Fassbutter auch und die Hartkäseauswahl… von Rotweinkäse, Bockshornklee, Thymian, Pfeffer, Bergkäse von mild bis uralt, Rüblikäse.. ach und noch viel mehr! Ich „überfreue“ mich hier immer beim Einkaufen.

Im Allgäu liebe ich die zum Teil sehr bunten Häuser. Darüber der blitzblaue Himmel und heute der in der Sonne glitzernde Schnee! Das tut der Seele gut!

Wir parken in Scheidegg an der Schule und wandern den Höhenweg entlang. Es ist traumschön.

Auf dem Bild oben Blick nach Österreich rüber (schier unerreichbar für uns zur Zeit!) und unten Blick in den Ort Scheidegg

Zu Hause gibt es Kaffee/Tee und wir geben uns die Ehre und hören anlässlich des Todes von Ausnahmemusiker Chick Corea in aller Ruhe „The Mozart Sessions“ an. 

Hier sieht man, zur Seite geschoben, meinen schönen Ranunkel-Strauß, ebenfalls vom hiesigen Blumengeschäft – nebst Schmöker-Kochbüchern (Ottolenghi und Annabelles Winterkochbuch). Außerdem Stoffe (Reste aus meinem Fundus) aus denen ich mir ein Sweatshirt nähen möchte.

 

Ich genieße jetzt noch einen ruhigen Abend mit Musik, Lektüre und leckeren Käsesorten…. und lasse euch dieses Herz hier.

Macht es gut, bleibt gesund und zuversichtlich ( und wer es bis hierher geschafft hat bekommt eine Tapferkeitsmedaille 😉  )

Ich verlinke mich zu „12von12 bei Draußen nur Kännchen“

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11 Antworten zu 12 von 12 im Februar 21

  1. Quer sagt:

    Von wegen Tapferkeit: Es war ein schöner und sinnlicher Gang durch diese Tagesvielfalt.
    Ich bewundere eure Energie, trotz der widrigen Umstände so viel Lebensmut und Freude zu generieren.
    Einen lieben Gruss ins Wochenende,
    Brigitte

  2. Hanne sagt:

    Schön, liebe Ellen, wieder an Deinem 12. teilzunehmen 🙂 Meiner wäre gestern zu chaotisch gewesen….Kein BEAUTIFUL DAY. Aber abends hat er dann noch die Kurve gekriegt 😉 Ich hab’s aber jetzt schon gespeichert. Also den 12. Ist ja schon ein Fortschritt.

    Danke für Deine schönen Fotos wieder. Die Häuser würden mir auch gefallen! Ich wünsche Dir und allen anderen, daß Ihr bald wieder öffnen dürft! Ein Trauerspiel, das Ganze 🙁

  3. Astridka sagt:

    Über deinen Kommentar bei mir habe ich mich gefreut.
    Ja, es geht wirklich nicht allen gleich in dieser Situation! Wir haben keine finanziellen Sorgen, aber wir kommen auch über unser Veedel nicht hinaus, und mir fehlt der weite Horizont sehr. 2018 haben wir das Auto abgeschafft, weil wir fanden, wir könnten alles umweltschonend & mit Övis machen. Jetzt ist das ein nicht einschätzbäres Risiko für meinen kranken Mann, also lassen wir es. Da wird man bei so einem tollen Alpenausflug glatt neidisch.
    Dafür kann ich zum Floristennachbarn rüberlaufen und mir die Blumen selbst aussuchen. Jetzt gibt es halt mehr Sträuße im Haus, um eine alternative Freude zu haben. Dazu bekomme ich viele Fotos aufs Handy aus dem Voralpenland von der Tochterfamilie, aus der Eifel oder meiner Heimatregion.
    Es ist alles schon sehr merkwürdig & anstrengend, aber ich habe ein Ziel, das mir sehr wichtig ist…momentan zweifle ich aber, dass meine Lage auch auf Dauer einfacher wird.

    Ich wünsche euch, dass sich für euch alles noch zum Positiven wendet!
    Astrid

  4. Danke für s Mitnehmen, wunderschöne Häuser und schöner Schnee und Blumen,…
    Liebe Grüße
    Nina

  5. Ja…. das stelle ich auch fest… wer sein festes Einkommen hat sieht den Lockdown doch wesentlich entspannter. Ich darf meinen Laden verkürzt öffnen, das deckt mir wenigstens die Miete und die laufenden Kosten… aber sonst auch nichts. Zum Glück habe ich einen Rentner 😉 Wenn ich wieder normal arbeite werde ich bestimmt bedauern die Zeit nicht mehr genossen zu haben… aber es geht halt nicht.
    Schöne Bilder hat dein 12 aus 12 , alles Gute wünscht
    Christine

  6. Helga sagt:

    Liebe Ellen,

    vielen Dank für die herrlichen Impressionen und die wunderschönen Bilder…Ich hab’s bis zum Herz geschafft?♥️…es hätte noch mehr kommen können!

    Liebe Grüße, bleib gesund
    *Helga *

  7. mona lisa sagt:

    Eine sinnliche Reise durch deine Welt –
    ich erfreue mich immer wieder, immer noch an deinen Beiträgen.
    Danke dir dafür

  8. sylvia sagt:

    das ist ja ein heiterer, bunter, vielfältiger bilder-
    und wörterbogen! danke schön!
    lieber gruß
    Sylvia

  9. rena sagt:

    *Liebe Ellen*
    12tel Bilder im Februar – das sind *Lieblingslebensmomente* so schön reich an guten Erlebnissen…..
    Ich wünsche dir weiter viele Alltagsfunken – bis zum Ende des Monats
    Liebe Grüße *rena*

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